Heute Postkarten abgeschickt aus Samarkand, Usbekistan.
Im Iran gab es keine Postkarten, so komisch das klingen mag.
Die ausl. Touristen sind seit dem Sturz des Schahs 1979 ausgeblieben, und die Einheimischen schreiben keine Karten. Es gibt dort eh so gut wie keine Briefkaesten, keine Postleitzahlen und die Adresse wird als Kombination zweier Strassen angegeben, also eine weitgehend brieflose Kultur.
Wegen der Unruhen inn Kirgisien, war ich vorgestern per Auto in Tashkent und habe mir ein Visum fuer Tadschikistan und den Pamir Highway besorgt, was gleich am selben Tag ging.
Trotzdem sinnlose Buerokratie und Warterei. Ausserdem kostet es dann 50 US$ plus 25$ fuer das Parmir Highway Permit.
Wir fuhren zu dritt vom Hotel aus mit dem Auto/Taxi um 5 Uhr in der Frueh nach Tashkent, um direkt um 9 Uhr an den Botschaften zu sein (Alle 3 brauchten verschiedene Visa).
Habe noch ein wenig Tashkent angeschaut, was mir aber nicht gefallen hat. Es ist sehr russisch mit Plattenbauten und breiten Boulevards. Ausserdem extrem viel Polizei, an jeder Ecke und in jeder Metro Station mindestens 5 Polizisten.
Bin dann am naechsten Tag mit dem Zug zurueck nach Samarkand, ca 7,50 $ fuer etwas ueber 300 km.
Habe dann im Fernsehen gesehen, dass Usbekistan wegen irgendwelcher Spannungen mit Tadschikistan nun auch da einige Grenzuebergaenge zumacht. Sinnlose Spielchen autokratischer Regierungen, unter denen dann das Volk wegen Lieferengpaessen zu leiden hat. Gerade Tadschikistan ist auf die Einfuhr zahlreicher Gueter, u.a. Benzin angewiesen.
Werde morgen vermutlich vom Samarkand ueber die Grenze nach Tadschikistan nach Pendzikent fahren. Bin dann vermutlich am 27.6. in Duschanbei, der Tadschikischen Hauptstadt.
Mittwoch, 23. Juni 2010
Sonntag, 20. Juni 2010
Samarkand in Usbekistan, Km 4125
Zusammen mit anfangs 3 dann 2 anderen deutschen Radlern ging es 2 Tage von Buchara nach Samarkand auf einigermassen guter Strasse mit wenig Verkehr durch eher flache gruene Landschaft. Entlang der Strecke meist Pappeln, Bewaessserungskanaele und Felder: Baumwolle, Getreide, Gemuese.
Die Schliessung der Grenzen von Kirgistan auf Grund der Unruhen macht den meisten Travellern hier Probleme. Ich wollte gerade durch den nun besonders betroffenenen Sueden Kirgistans: Osh, Sary Tash und ueber den Irkestam Pass nach Kashgar in China.
Werde nun versuchen ueber Tadjikistan, Pamir Highway und einen kleinen Grenzuebergang, der nur fuer Einheimische offen ist, nach China zu kommen.
Wenn das nicht klappt, dann wieder zurueck nach Duschanbei und fliegen ab dort, evtl nach Urumshi in China.
Das Problem ist die Zeit, am 14. August geht mein Rueckflug ab Shanghai. Ausserden ist das hier mit den Visas alles sehr kompliziert. Wenn ich den Pamir fahre und danach die Grenzen von Kirgisien wieder offen waeren, nuetzt mir das nichts, denn dann ist mein Kirgistan Visum abgelaufen.
Buchara und Samarkand sind echt klasse. Da wurde in den letzten Jahrzehnten extrem viel renoviert, was an alter Bausubstanz noch da war und wieder schoen hergerichtet. Jede Menge Moscheen, Medressas (Koranschulen) und Karawansereien.
Nachdem ich bisher nur sehr wenige Touristen getroffen habe, so versammeln sich hier alle, die aus den verschiedensten Himmelsrichtungen kommen, eher die Suedroute ueber Iran wie ich, oder ueber Kaukasus oder Kasachstan.
Die Schliessung der Grenzen von Kirgistan auf Grund der Unruhen macht den meisten Travellern hier Probleme. Ich wollte gerade durch den nun besonders betroffenenen Sueden Kirgistans: Osh, Sary Tash und ueber den Irkestam Pass nach Kashgar in China.
Werde nun versuchen ueber Tadjikistan, Pamir Highway und einen kleinen Grenzuebergang, der nur fuer Einheimische offen ist, nach China zu kommen.
Wenn das nicht klappt, dann wieder zurueck nach Duschanbei und fliegen ab dort, evtl nach Urumshi in China.
Das Problem ist die Zeit, am 14. August geht mein Rueckflug ab Shanghai. Ausserden ist das hier mit den Visas alles sehr kompliziert. Wenn ich den Pamir fahre und danach die Grenzen von Kirgisien wieder offen waeren, nuetzt mir das nichts, denn dann ist mein Kirgistan Visum abgelaufen.
Buchara und Samarkand sind echt klasse. Da wurde in den letzten Jahrzehnten extrem viel renoviert, was an alter Bausubstanz noch da war und wieder schoen hergerichtet. Jede Menge Moscheen, Medressas (Koranschulen) und Karawansereien.
Nachdem ich bisher nur sehr wenige Touristen getroffen habe, so versammeln sich hier alle, die aus den verschiedensten Himmelsrichtungen kommen, eher die Suedroute ueber Iran wie ich, oder ueber Kaukasus oder Kasachstan.
Donnerstag, 17. Juni 2010
Buchara Usbekistan, Km 3815
Nach 5 sehr harten Tagen bin ich nun an einem der ersten Hoehepunkte der Reise angekommen. Buchara und Samarkand sind die Orte, die ich unbedingt sehen wollte.
Von Sarakhs kurz nach 8 Uhr los. Die Grenze ist nur 900m vom Hotel entfernt. Auf der iranischen Seite dauert es ca 30 Minuten bis ich durch bin, obwohl weit und breit sonst niemand da ist, der abgefertigt werden will. Ich aergere mich ueber die Grenzpolizei, die erst mal 15 Minuten gar nichts tun bevor sie anfangen den Pass zu kontrollieren.
Nachdem der Stempel drin ist und ich weiterfahren kann telefoniert der kontrollierende Soldat nochmals 5 Minuten, ob ich nun wirklich durch darf.
Ueber eine Bruecke uber den trockenen Grenzfluss und durch 2 km Niemandsland nach Turkmenistan. Dort das selbe Spielchen: Ich werde in die Baracke gebeten, dort stehe ich erst mal 15 minuten dumm rum bevor sich einer um mich kuemmert. Auf der iranischen Seite gab es wenigstens einen Wartesaal mit Stuehlen, hier kann ich nur stehen. Nachdem dann endlich mal einer kommt, muss ich 15 Dollar Eintritt zahlen (obwohl ich ja schon zuhause fuer das Visum gezahlt habe). Versuchter Smalltalk des Grenzbeamten, woher und wohin. Eigentlich steht ja alles genau im Transitvisum, das Ein- und Ausreiseort und -Datum genau festlegt. Ich mache also gute Miene und erzaehle brav meine geplante Route auf. Nachdem auch noch das Zollformular ausgefuellt ist werden 3 meiner 5 Taschen durchwuehlt. Das daneben stehende roentgengeraet funktioniert wohl nicht. Was die wohl suchen? Drogen? Waffen? Zum Glueck habe ich mein aufblasbares Maschinengewehr in der anderen Tasche gut versteckt.
(Da kann man nur froh sein, dass es in Europa effizienter ablaeuft. Fuer die armen LKW fahrer dauert es meist noch viel laenger, die verlieren locker eine halben bis ganzen Tag an der Grenze, denn PKW und Radler koennen immer links an der langen LKW Schlange vorbeifahren.
Fahre also nach ca 2h Grenzformalitaeten los. Erst mal in den Ort Serakhs auf der turkmenischen Seite. Will eigentlich die direkte Route nach Hauzhan fahren. Erkudndige mich ob dieaspghaltiert ist. Offenbar ja, aber trotzdem schicken mich die Leute auf die laengere Strecke. Dummerweise geht die gen Nordwesten, also direkt gegen den Wind. komme nach Geldwechslen am Schwarzmarkt erst gegen 11:30 in Serakhs los. Auf teils sehr schlechter Strasse, zwar asphaltiert, aber oft total zerbrochener Apshalt, so dass sogar de LKWs recht langsam fahren, geht es gen Nordwesten in die Wueste. Nur Nichts, Hitze und der Wind. Ein einziges Mal geht es durch ein Dorf, aber alle Haeuser sind verrammelt, kein Laden. Die machen wohl erst am abend wieder auf, wenn die Hitze nachlasesst. An der Tankstelle sitzt einer im Auto, das ihm als Stuetzpunkt dient. Es gibt dort wirklich nur Benzin, nichts sonst zu kaufen. Auf meine Frage nach Wasser reicht er mir seine eigene kleine Plastikflasche. Ich belasse es bei einem kleinen Schluck, kann ihm ja auch nicht alles wegtrinken.
Es ging weniger um die Fluesigkeit an sich, ich hatte im Prinzip genug dabei. Ein Laden waere nett gewesen, einfach um mal ne Viertelstunde rauszukommen aus der Hitze und dem Wind, ein kaltes Cola schluerfen und ne mentale Pause machen vom Kampf gegen den Wind. Leider nichts.
Bis abends um 18 Uhr habe ich gerade mal 90 km mit einem Schnitt von 13km/h geschafft. Bin ziemlich platt, da ich unterwegs auch kein Essen bekam.
Nach einem Abendessen beschliesse ich noch weiterzufahren, da nun der Wind nachlaesst und ich auch die Richtung wechsle. Zudem ist es nun recht angenehm, nur noch 30 Grad. Fahre also noch bis 22 Uhr mit Licht, bevor ich ca 1km vor Hauzhan direkt neben der Strasse mein Zelt aufschlage. Das war einer der haertesten Tage der Tour.
Stelle am naechsten Morgen fest, dass ich ca 800m vor einem Motel gecampt habe. Dusche waere schon nett gewesen.
Spaeter mehr
Von Sarakhs kurz nach 8 Uhr los. Die Grenze ist nur 900m vom Hotel entfernt. Auf der iranischen Seite dauert es ca 30 Minuten bis ich durch bin, obwohl weit und breit sonst niemand da ist, der abgefertigt werden will. Ich aergere mich ueber die Grenzpolizei, die erst mal 15 Minuten gar nichts tun bevor sie anfangen den Pass zu kontrollieren.
Nachdem der Stempel drin ist und ich weiterfahren kann telefoniert der kontrollierende Soldat nochmals 5 Minuten, ob ich nun wirklich durch darf.
Ueber eine Bruecke uber den trockenen Grenzfluss und durch 2 km Niemandsland nach Turkmenistan. Dort das selbe Spielchen: Ich werde in die Baracke gebeten, dort stehe ich erst mal 15 minuten dumm rum bevor sich einer um mich kuemmert. Auf der iranischen Seite gab es wenigstens einen Wartesaal mit Stuehlen, hier kann ich nur stehen. Nachdem dann endlich mal einer kommt, muss ich 15 Dollar Eintritt zahlen (obwohl ich ja schon zuhause fuer das Visum gezahlt habe). Versuchter Smalltalk des Grenzbeamten, woher und wohin. Eigentlich steht ja alles genau im Transitvisum, das Ein- und Ausreiseort und -Datum genau festlegt. Ich mache also gute Miene und erzaehle brav meine geplante Route auf. Nachdem auch noch das Zollformular ausgefuellt ist werden 3 meiner 5 Taschen durchwuehlt. Das daneben stehende roentgengeraet funktioniert wohl nicht. Was die wohl suchen? Drogen? Waffen? Zum Glueck habe ich mein aufblasbares Maschinengewehr in der anderen Tasche gut versteckt.
(Da kann man nur froh sein, dass es in Europa effizienter ablaeuft. Fuer die armen LKW fahrer dauert es meist noch viel laenger, die verlieren locker eine halben bis ganzen Tag an der Grenze, denn PKW und Radler koennen immer links an der langen LKW Schlange vorbeifahren.
Fahre also nach ca 2h Grenzformalitaeten los. Erst mal in den Ort Serakhs auf der turkmenischen Seite. Will eigentlich die direkte Route nach Hauzhan fahren. Erkudndige mich ob dieaspghaltiert ist. Offenbar ja, aber trotzdem schicken mich die Leute auf die laengere Strecke. Dummerweise geht die gen Nordwesten, also direkt gegen den Wind. komme nach Geldwechslen am Schwarzmarkt erst gegen 11:30 in Serakhs los. Auf teils sehr schlechter Strasse, zwar asphaltiert, aber oft total zerbrochener Apshalt, so dass sogar de LKWs recht langsam fahren, geht es gen Nordwesten in die Wueste. Nur Nichts, Hitze und der Wind. Ein einziges Mal geht es durch ein Dorf, aber alle Haeuser sind verrammelt, kein Laden. Die machen wohl erst am abend wieder auf, wenn die Hitze nachlasesst. An der Tankstelle sitzt einer im Auto, das ihm als Stuetzpunkt dient. Es gibt dort wirklich nur Benzin, nichts sonst zu kaufen. Auf meine Frage nach Wasser reicht er mir seine eigene kleine Plastikflasche. Ich belasse es bei einem kleinen Schluck, kann ihm ja auch nicht alles wegtrinken.
Es ging weniger um die Fluesigkeit an sich, ich hatte im Prinzip genug dabei. Ein Laden waere nett gewesen, einfach um mal ne Viertelstunde rauszukommen aus der Hitze und dem Wind, ein kaltes Cola schluerfen und ne mentale Pause machen vom Kampf gegen den Wind. Leider nichts.
Bis abends um 18 Uhr habe ich gerade mal 90 km mit einem Schnitt von 13km/h geschafft. Bin ziemlich platt, da ich unterwegs auch kein Essen bekam.
Nach einem Abendessen beschliesse ich noch weiterzufahren, da nun der Wind nachlaesst und ich auch die Richtung wechsle. Zudem ist es nun recht angenehm, nur noch 30 Grad. Fahre also noch bis 22 Uhr mit Licht, bevor ich ca 1km vor Hauzhan direkt neben der Strasse mein Zelt aufschlage. Das war einer der haertesten Tage der Tour.
Stelle am naechsten Morgen fest, dass ich ca 800m vor einem Motel gecampt habe. Dusche waere schon nett gewesen.
Spaeter mehr
Freitag, 11. Juni 2010
Sarakhs an der Grenze zu Turkmenistan, Km 3204
Ich schon wieder, aber das Hotel hier in Sarakhs an der Grenze zu Turkmenistan hat freien Internetzugang, das muss ich nutzen.
10.6. Ruhetag in Mashhad war klasse.
Tagsueber relativ entspannter Verkehr, weil sehr heiss, abends ist dann alles auf den Beinen oder im Auto.
War in einem kleinen Hotel in einer der kleinen Gassen direkt am Haram (Bezirk mit den ganzen Moscheen und riesigen Hoefen). Vormittags im Museum des Haram, das u.a. das alte, kunstvoll verzierte Gitter ausstellt, das um das Grab des Imam Reza steht. Der Zugang zum echten Gitter bzw zum Grab ist fuer Nicht-Moslems nicht moeglich, nur die aeusseren Hoefe sind fuer Nicht-Moslems zugaenglich. (Die Gitter muessen alle paar Jahrzehnte ausgetauscht werden, weil sie sich durch die Beruehrungen de Pilger abnutzen.)
Heute zur Abwechslung mal was anderes zum Essen. Habe in einem Laden original Schweizer Muesli entdeckt. War natuerlich vergleichsweise teuer, aber egal, endlich was heissgeliebtes. Habe bis zum naechsten Morgen die Familienpackung geleert
Mittags geschlafen und abends waehrend des Abendgebets nochmals im Haram. Nun war alles voller Glaeubiger und bin in deren Strom auch durch einen der mittleren Hoefe "mitgeschwommen", die eigentlich fuer Nicht-Moslems gesperrt sind. Aber das steht nirgends angeschrieben und wenn man sich unauffaellig und bescheiden verhaelt, faellt es auch nicht allzu auf, obwohl ich mich durch Aussehen und Kleidung schon vom Durchschnitts-Iraner unterscheide. Die Atmosphaere war sehr eindruecklich.
11.6.2010 Mashhad-Sarakhs (Iran) 187 km
Heute frueh los, um 7 Uhr. Mt wenig Verkehr raus aus Mashhad (wegen Freitag) und dann auf mittlerer Strasse 186 km gen Osten. Wind kam erst gegen Mittag auf.
Eher einsame Gegend mit wenig Doerfern und duerftigen Getreidefeldern, spaeter Wueste.
Tendenz war fallend, von ueber 1000 m hinunter bis auf 400 m mit einigen Huegeln und einem Pass dazwischen. Die Landschaft heute war viel kleinraeumiger und abwechslungsreicher als die 6 Tage (880km) zwischen Teheran und Mashhad, wo es im Prinzip immer am Nordrand eines flachen Wuestenplateaus entlang ging.
Obwohl es recht locker ging, war ich doch von 7:00 bis 19:00 Uhr unterwegs, mit 9:30h Fahrzeit. Unterwegs ca 8 Liter getrunken, heute abend nochmals etwa 2 Liter. Die uebliche Diaet, mittags Huehnerkeule mit Reis, abends Huehnerspiess mit Reis
Bin nun in Sarakhs im Hotel Doosti, ca 800m von der Grenze zu Turkmenistan. Morgen steht wieder ein sehr langes Stueck an, 180km bis Mary, doch leider werde ich nicht so frueh loskommen, da die Grenze erst um 8 Uhr oeffnet und ich vermutlich nicht vor 9 Uhr mit den Formalitaeten durch sein werde.
In Turkmenistan wird das Internet stark eingeschraenkt, werde mich deshalb wohl erst wieder aus Usbekistan melden.
10.6. Ruhetag in Mashhad war klasse.
Tagsueber relativ entspannter Verkehr, weil sehr heiss, abends ist dann alles auf den Beinen oder im Auto.
War in einem kleinen Hotel in einer der kleinen Gassen direkt am Haram (Bezirk mit den ganzen Moscheen und riesigen Hoefen). Vormittags im Museum des Haram, das u.a. das alte, kunstvoll verzierte Gitter ausstellt, das um das Grab des Imam Reza steht. Der Zugang zum echten Gitter bzw zum Grab ist fuer Nicht-Moslems nicht moeglich, nur die aeusseren Hoefe sind fuer Nicht-Moslems zugaenglich. (Die Gitter muessen alle paar Jahrzehnte ausgetauscht werden, weil sie sich durch die Beruehrungen de Pilger abnutzen.)
Heute zur Abwechslung mal was anderes zum Essen. Habe in einem Laden original Schweizer Muesli entdeckt. War natuerlich vergleichsweise teuer, aber egal, endlich was heissgeliebtes. Habe bis zum naechsten Morgen die Familienpackung geleert
Mittags geschlafen und abends waehrend des Abendgebets nochmals im Haram. Nun war alles voller Glaeubiger und bin in deren Strom auch durch einen der mittleren Hoefe "mitgeschwommen", die eigentlich fuer Nicht-Moslems gesperrt sind. Aber das steht nirgends angeschrieben und wenn man sich unauffaellig und bescheiden verhaelt, faellt es auch nicht allzu auf, obwohl ich mich durch Aussehen und Kleidung schon vom Durchschnitts-Iraner unterscheide. Die Atmosphaere war sehr eindruecklich.
11.6.2010 Mashhad-Sarakhs (Iran) 187 km
Heute frueh los, um 7 Uhr. Mt wenig Verkehr raus aus Mashhad (wegen Freitag) und dann auf mittlerer Strasse 186 km gen Osten. Wind kam erst gegen Mittag auf.
Eher einsame Gegend mit wenig Doerfern und duerftigen Getreidefeldern, spaeter Wueste.
Tendenz war fallend, von ueber 1000 m hinunter bis auf 400 m mit einigen Huegeln und einem Pass dazwischen. Die Landschaft heute war viel kleinraeumiger und abwechslungsreicher als die 6 Tage (880km) zwischen Teheran und Mashhad, wo es im Prinzip immer am Nordrand eines flachen Wuestenplateaus entlang ging.
Obwohl es recht locker ging, war ich doch von 7:00 bis 19:00 Uhr unterwegs, mit 9:30h Fahrzeit. Unterwegs ca 8 Liter getrunken, heute abend nochmals etwa 2 Liter. Die uebliche Diaet, mittags Huehnerkeule mit Reis, abends Huehnerspiess mit Reis
Bin nun in Sarakhs im Hotel Doosti, ca 800m von der Grenze zu Turkmenistan. Morgen steht wieder ein sehr langes Stueck an, 180km bis Mary, doch leider werde ich nicht so frueh loskommen, da die Grenze erst um 8 Uhr oeffnet und ich vermutlich nicht vor 9 Uhr mit den Formalitaeten durch sein werde.
In Turkmenistan wird das Internet stark eingeschraenkt, werde mich deshalb wohl erst wieder aus Usbekistan melden.
Mittwoch, 9. Juni 2010
In Mashhad, religioeses Zentrum des Iran. Km 3017
Der T-online account ist hier im Iran geblockt, kann deshalb keine Emails lesen. Hoffe, dass es in Usbekistan wieder geht, oder zumindest in China. Ihr koennt es auch ueber die DUV-Adresse versuchen, die funktioniert.
Bin nun in Mashhad im Nordosten des iran.
Habe umgeplant und bin nicht an der Kueste des Kasp. Meeres entlang, sondern etwas weiter suedlich ueber Teheran, das ist touristisch interessanter. Habe mich in den Verkehrsmoloch Teheran gewagt und bin sogar relativ nervenschonend angekommen. Rausfahren war ganz entspannt (Freitag entspricht Sonntag mit wenig Verkehr.)
Weitere Planung:
10.6. Ruhetag in Mashhad
11.6. ca 190km bis Sarakhs an der Grenze zu turkmenistan.
12.6. Grenzuebertritt und weiter bis Mary
13.6. Merv und ein Stueck weiter Richtung Norden
14.6. Turkmenabat
15.6. Grenzuebertritt nach Usbekistan und weiter bis Buchara
16.6. Ruhetag Buchara
17.6. Ruhetag Buchara
Werde mit dem langen Stueck am 11.6. den durch Turkish Airlines verursachten Verzug aufgeholt haben.(ein Wartetag aufs Gepaeck in Antakya bzw. der Umweg ueber Van um das neue Zelt, Schlafsack und Isomatte aus Deutschland in Empfang zu nehmen.) Verzug deshalb, weil das Transit Visum fuer Turkmenistan exakt Einreise- und Ausreisedatum festlegt. Im Nachhinein haette ich gerne noch einen Tag in Teheran angehaengt
Wie sind die Menschen? Kannst Du mit ihnen (englisch) sprechen?
In Tuerkisch Kurdistan fand ich es sehr unangenehm, staendig wird man angehupt und nach einem geschrien und das auf sehr fordernde Weise.Wenn man anhielt und es klar war, dass ich kei Tuerkisch oder Kurdisch konnte, wurde trotzdem witer auf mich eingeschrien, wohl in der Hoffnung, dass mein Nichtverstehen auf Taubheit beruht. Englisch oder Deutsch konnte da keiner, anders als in der restlichen Tuerkei, wo man haeufig Leute trifft, die etliche Jahre in Deutschland gearbeitet haben und sich freuen ihre Deutschkenntnisse mal wieder anzubringen.
Ich finde Tuerkisch-Kurdistan sehr unterentwickelt. Die Kinder gehen wohl nicht zur Schule, denn man sieht den ganzen Tag welche, entweder an der Strasse, auf dem Feld oder beim Schafe hueten.
In Syrisch Kurdistan oder im Iran, wo auch sehr viele Kurden leben ist das anders.
In Syrien oder im Iran ist das viel dezenter und freundlicher. Man wird auch staendig angesprochen, aber viel hoeflicher. Leider kann fast niemand englisch, oder hoechstens 3-5 Worte.Von daher gestaltet sich die Kommunikation oft sehr kurz, wenn ueberhaupt.
Ich gebe ja zu, das Unvermoegen ist beiderseits, aber ich kann mir einfach keine persischen Worte merken. Mehr als 4 kann ich bisher nicht (Hallo, Aufwiedersehen, Wasser , Deutschland), obwohl ich jetzt schon 2 1/2 Wochen im Iran bin. Zwei davon sind gleich wie in Tuerkisch und zaehlen daher eigentlich nicht. Mit Tuerkisch find ich das einfacher.
Eigenlich sollten die Iraner alle Englisch in der Schule gehabt haben, zumindest die Juengeren (70% der Bevoelkerung sind unter 30).Habe aber auch zwei aeltere Iraner getroffen, die in Deutschland studiert haben und ein recht gutes deutsch sprachen.
Wie ist das Essen und wie bekommt es Dir?
Sehr einseitig, sowohl im Osten der Tuerkei, Syrien und im Iran immer nur Kebab (Spiess). Dazu gibt es dann eine aussen verkohlte Tomate, von der man erst muehsam die schwarze Schale abkratzen muss, um an das Innere zu kommen.
Bin ja schon froh, wenn es dazu Reis gibt, denn das Brot haengt mir noch mehr zum Hals heraus. Sehr guter Reis hier im Iran aus eigenem Anbau in der sehr feuchten Region am Kasp. Meer. Manchmal gibt es auch Huhn mit Reis.
Nachtisch gibt es nirgends dazu, den muss man sch selbst anderswo besorgen, z.b. Obst oder suesses Gebaeck.
Es wird auf den Maerkten oder Laeden auch anderes verkauft (Nudeln, Kartoffeln, aber in die Speisekarte der Restaurants schlaegt das nicht durch.)
So eine Portion Nudeln oder ein Stueck Fleisch waere zur Abwechslung mal nett.
Gelegentlich gibt es eine Pizza (sehr schlecht, aber mal was anderes.)
Ich hoffe da auf China.
Hatte bisher einmal Durchfall, beim Uebergang von Syrien in die Tuerkei eingefangen. War wohl etwas zu unvorsichtig, habe natuerlich alles gemacht, was man nicht sollte. Wenn man im Nachhinein wuesste, welcher der vielen Fehler es denn nun war. Nach einem Tag nur mit Cola ging es dann halbwegs.Radeln war da sehr hart, besonders weil es da recht bergig ist. Habe mich von Tankstelle zu Tankstelle gerettet und immer einen Tee mit viel Zucker geschnorrt (wegen der Energie, und um was anderes als Cola zu kriegen.)
Seither ist es okay. Bin ein klein wenig vorsichtiger, trinke aber trotzdem oft Leitungswasser, oder Wasser, das ich angeboten bekomme.
Bist Du jetzt fit und hast Dich dran gewöhnt, täglich diese Strecken zu fahren?
Ja, einigermassen, aber es wechselt. Vorgestern sehr lange geradelt (194km), gestern dann recht schlapp flache 113km, weil auch staendig leichter Gegenwind.
Heute recht locker wellige 133 km bis Mashhad. Ich mags viel lieber wellig, weil das verschiedene Muskelpartien beansprucht.
Jenseits von 150km wird es immer muehsam, schliesslich sind ja ca 40 kg Rad mit Gepaeck zu bewegen und nach so vielen Stunden wird das Sitzfleisch schon beansprucht.
Machst Du auch brav Fotos?
Ja, nur ich selber bin selten drauf, meist Landschaft oder Landschaft mit Fahrrad
Wie ist das Land und spielt das Wetter mit?
Angenehm lockere Atmosphaere hier in Mashhad, (obwohl die wichtigste religioese Stadt im Iran mit dem Schrein des Imam Reza, 20 Mio Pilger im Jahr)
Iran ist im Westen bis Teheran sehr viel gruener als erwartet, obwohl natuerlich Bewaesserung noetig ist. Hier im Osten ist es sehr trocken, zum teil Wueste. Ohne Wind unangenehm heiss, aber meist hat es Wind, nur haeufig aus der falschen Richtung, was beim Radeln sehr bremst, auch wenn er von der Seite kommt.
36 Grad im Schatten, nur ist der naechste Schatten in 50 km (so gestern).
Liegt alles sehr hoch, bin seit Tuerkei fast staendig ueber 1100 m hoch, ganz kurz (wenige km) mal knapp unter 1000 m.
Eidechsenwetter. Bisher nur ein 10 Minuten Gewitterschauer mit Hagel im Westen des Iran, sonst immer trocken und meist sonnig.
Sehe in den letzten Tagen oefters Erdmaennchen oder so was verwandtes. Sehen aus und bewegen sich so unbeholfen watschlig wie Murmeltiere, sind nur etwas kleiner und duenner.
Frei nach George Bush Jr:
Unterwegs auf der Achse des Boesen: Syrien, Iran, kurz vor Nordkorea biege ich dann rechts ab nach Shanghai.
Und es faehrt sich super auf dieser Achse. ;-)
Bin nun in Mashhad im Nordosten des iran.
Habe umgeplant und bin nicht an der Kueste des Kasp. Meeres entlang, sondern etwas weiter suedlich ueber Teheran, das ist touristisch interessanter. Habe mich in den Verkehrsmoloch Teheran gewagt und bin sogar relativ nervenschonend angekommen. Rausfahren war ganz entspannt (Freitag entspricht Sonntag mit wenig Verkehr.)
Weitere Planung:
10.6. Ruhetag in Mashhad
11.6. ca 190km bis Sarakhs an der Grenze zu turkmenistan.
12.6. Grenzuebertritt und weiter bis Mary
13.6. Merv und ein Stueck weiter Richtung Norden
14.6. Turkmenabat
15.6. Grenzuebertritt nach Usbekistan und weiter bis Buchara
16.6. Ruhetag Buchara
17.6. Ruhetag Buchara
Werde mit dem langen Stueck am 11.6. den durch Turkish Airlines verursachten Verzug aufgeholt haben.(ein Wartetag aufs Gepaeck in Antakya bzw. der Umweg ueber Van um das neue Zelt, Schlafsack und Isomatte aus Deutschland in Empfang zu nehmen.) Verzug deshalb, weil das Transit Visum fuer Turkmenistan exakt Einreise- und Ausreisedatum festlegt. Im Nachhinein haette ich gerne noch einen Tag in Teheran angehaengt
Wie sind die Menschen? Kannst Du mit ihnen (englisch) sprechen?
In Tuerkisch Kurdistan fand ich es sehr unangenehm, staendig wird man angehupt und nach einem geschrien und das auf sehr fordernde Weise.Wenn man anhielt und es klar war, dass ich kei Tuerkisch oder Kurdisch konnte, wurde trotzdem witer auf mich eingeschrien, wohl in der Hoffnung, dass mein Nichtverstehen auf Taubheit beruht. Englisch oder Deutsch konnte da keiner, anders als in der restlichen Tuerkei, wo man haeufig Leute trifft, die etliche Jahre in Deutschland gearbeitet haben und sich freuen ihre Deutschkenntnisse mal wieder anzubringen.
Ich finde Tuerkisch-Kurdistan sehr unterentwickelt. Die Kinder gehen wohl nicht zur Schule, denn man sieht den ganzen Tag welche, entweder an der Strasse, auf dem Feld oder beim Schafe hueten.
In Syrisch Kurdistan oder im Iran, wo auch sehr viele Kurden leben ist das anders.
In Syrien oder im Iran ist das viel dezenter und freundlicher. Man wird auch staendig angesprochen, aber viel hoeflicher. Leider kann fast niemand englisch, oder hoechstens 3-5 Worte.Von daher gestaltet sich die Kommunikation oft sehr kurz, wenn ueberhaupt.
Ich gebe ja zu, das Unvermoegen ist beiderseits, aber ich kann mir einfach keine persischen Worte merken. Mehr als 4 kann ich bisher nicht (Hallo, Aufwiedersehen, Wasser , Deutschland), obwohl ich jetzt schon 2 1/2 Wochen im Iran bin. Zwei davon sind gleich wie in Tuerkisch und zaehlen daher eigentlich nicht. Mit Tuerkisch find ich das einfacher.
Eigenlich sollten die Iraner alle Englisch in der Schule gehabt haben, zumindest die Juengeren (70% der Bevoelkerung sind unter 30).Habe aber auch zwei aeltere Iraner getroffen, die in Deutschland studiert haben und ein recht gutes deutsch sprachen.
Wie ist das Essen und wie bekommt es Dir?
Sehr einseitig, sowohl im Osten der Tuerkei, Syrien und im Iran immer nur Kebab (Spiess). Dazu gibt es dann eine aussen verkohlte Tomate, von der man erst muehsam die schwarze Schale abkratzen muss, um an das Innere zu kommen.
Bin ja schon froh, wenn es dazu Reis gibt, denn das Brot haengt mir noch mehr zum Hals heraus. Sehr guter Reis hier im Iran aus eigenem Anbau in der sehr feuchten Region am Kasp. Meer. Manchmal gibt es auch Huhn mit Reis.
Nachtisch gibt es nirgends dazu, den muss man sch selbst anderswo besorgen, z.b. Obst oder suesses Gebaeck.
Es wird auf den Maerkten oder Laeden auch anderes verkauft (Nudeln, Kartoffeln, aber in die Speisekarte der Restaurants schlaegt das nicht durch.)
So eine Portion Nudeln oder ein Stueck Fleisch waere zur Abwechslung mal nett.
Gelegentlich gibt es eine Pizza (sehr schlecht, aber mal was anderes.)
Ich hoffe da auf China.
Hatte bisher einmal Durchfall, beim Uebergang von Syrien in die Tuerkei eingefangen. War wohl etwas zu unvorsichtig, habe natuerlich alles gemacht, was man nicht sollte. Wenn man im Nachhinein wuesste, welcher der vielen Fehler es denn nun war. Nach einem Tag nur mit Cola ging es dann halbwegs.Radeln war da sehr hart, besonders weil es da recht bergig ist. Habe mich von Tankstelle zu Tankstelle gerettet und immer einen Tee mit viel Zucker geschnorrt (wegen der Energie, und um was anderes als Cola zu kriegen.)
Seither ist es okay. Bin ein klein wenig vorsichtiger, trinke aber trotzdem oft Leitungswasser, oder Wasser, das ich angeboten bekomme.
Bist Du jetzt fit und hast Dich dran gewöhnt, täglich diese Strecken zu fahren?
Ja, einigermassen, aber es wechselt. Vorgestern sehr lange geradelt (194km), gestern dann recht schlapp flache 113km, weil auch staendig leichter Gegenwind.
Heute recht locker wellige 133 km bis Mashhad. Ich mags viel lieber wellig, weil das verschiedene Muskelpartien beansprucht.
Jenseits von 150km wird es immer muehsam, schliesslich sind ja ca 40 kg Rad mit Gepaeck zu bewegen und nach so vielen Stunden wird das Sitzfleisch schon beansprucht.
Machst Du auch brav Fotos?
Ja, nur ich selber bin selten drauf, meist Landschaft oder Landschaft mit Fahrrad
Wie ist das Land und spielt das Wetter mit?
Angenehm lockere Atmosphaere hier in Mashhad, (obwohl die wichtigste religioese Stadt im Iran mit dem Schrein des Imam Reza, 20 Mio Pilger im Jahr)
Iran ist im Westen bis Teheran sehr viel gruener als erwartet, obwohl natuerlich Bewaesserung noetig ist. Hier im Osten ist es sehr trocken, zum teil Wueste. Ohne Wind unangenehm heiss, aber meist hat es Wind, nur haeufig aus der falschen Richtung, was beim Radeln sehr bremst, auch wenn er von der Seite kommt.
36 Grad im Schatten, nur ist der naechste Schatten in 50 km (so gestern).
Liegt alles sehr hoch, bin seit Tuerkei fast staendig ueber 1100 m hoch, ganz kurz (wenige km) mal knapp unter 1000 m.
Eidechsenwetter. Bisher nur ein 10 Minuten Gewitterschauer mit Hagel im Westen des Iran, sonst immer trocken und meist sonnig.
Sehe in den letzten Tagen oefters Erdmaennchen oder so was verwandtes. Sehen aus und bewegen sich so unbeholfen watschlig wie Murmeltiere, sind nur etwas kleiner und duenner.
Frei nach George Bush Jr:
Unterwegs auf der Achse des Boesen: Syrien, Iran, kurz vor Nordkorea biege ich dann rechts ab nach Shanghai.
Und es faehrt sich super auf dieser Achse. ;-)
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